Durch Aufklärungskampagnen, Möglichkeiten der Verhütung, Behandlung und nicht zuletzt durch die Tatsache, dass eine HIV-Infektion heute kein Tabuthema mehr ist, scheint oberflächlich betrachtet, zumindest hierzulande, alles im grünen Bereich zu sein. Dennoch stecken sich jedes Jahr Menschen in Deutschland mit HIV an. Grund genug, sich einmal mit dem Thema zu beschäftigen - los geht’s!
Übrigens: wenn du detailliertere Informationen haben möchtest, empfehlen wir dir, einmal die Webseite der Deutschen Aidshilfe zu besuchen. Hier haben Profis alles für dich zusammengestellt, was es zu wissen gibt. Wir geben dir in unserem Beitrag lediglich einen kleinen Überblick, der auf unseren eigenen Recherchen beruht.
Was ist HIV?
Die Bezeichnung HIV ist die Abkürzung für „Humanes Immundefizienz-Virus“, was so viel wie menschliches Abwehrschwäche-Virus bedeutet. Das Virus schädigt also die Abwehrkräfte, wodurch dein Körper sich nicht mehr gegen andere Viren, Pilze und sonstige Krankheitserreger wehren kann. Bleibt die Infektion unbehandelt, tritt genau das ein und beispielsweise eine Lungenentzündung wird zum lebensgefährlichen Risiko.
Wie wird HIV übertragen?
Im normalen Umgang miteinander kann das Virus nicht übertragen werden. Um dich anzustecken muss nämlich eine ausreichende Menge der Viren in den Körper gelangen und solch ein Austausch findet meist beim Sex oder Drogenkonsum, mit dem wir uns in diesem Beitrag nicht beschäftigen, statt.
Unbedenklich ist es beispielsweise eine Person, die sich angesteckt hat, zu umarmen, zu küssen, sich Teller, Gläser, Besteck und auch das Badezimmer zu teilen. Und auch wenn du versehentlich angehustet wirst, ist das kein Problem. Das liegt daran, dass die Viruskonzentration in Speichel, Schweiß, Tränenflüssigkeit, Urin oder auch in Kot einfach viel zu gering für eine Übertragung ist.
Die überwiegende Infektion mit dem Virus findet beim Anal- und Vaginalsex statt, was daran liegt, dass Sperma, Vaginalflüssigkeit und auch Menstruationsblut große Mengen des Erregers enthalten. Das Risiko, sich beim Oralsex anzustecken, ist dagegen sehr gering.
Während einer Schwangerschaft, der Geburt und beim Stillen kann sich das Virus übrigens auf das Kind übertragen, was sich durch Medikamente und andere Methoden verhindern lässt. In Deutschland wird Schwangeren mittlerweile ein HIV-Test angeboten. Wenn du dir nicht sicher bist, lass dich bitte hierzu beraten.
Was ist AIDS?
Ist das Immunsystem so sehr geschwächt, dass Krankheiten nicht mehr vom Körper bekämpft werden können, spricht man von AIDS. Das ist wiederum eine Abkürzung für „Acquired Immune Deficiency Syndrome“ oder Erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom. Die gute Nachricht ist, dass es gar nicht so weit kommen muss und man mittlerweile auch mit einer HIV-Infektion ein normales Leben führen kann.
Bevor wir dazu kommen, wollen wir uns noch mal ins Gedächtnis rufen, wie sich eine Ansteckung mit HIV verhindern lässt.
Wie kann ich mich vor einer HIV-Infektion schützen?
Ja, genau: Safer Sex ist hier das Stichwort! Mittlerweile gibt es, abgesehen vom Klassiker, noch die ein oder andere Option, aus der du auswählen kannst, um dich zu schützen. An dieser Stelle sei allerdings gesagt, dass es noch andere sexuell übertragbare Krankheiten gibt, vor denen dich unseres Wissens nach allein die Nutzung eines Kondoms (für Frau oder Mann) bei richtiger Anwendung schützt.
Kondom oder Femidom, der Klassiker - bitte Gebrauchsanweisung beachten.
Eine HIV-Therapie - wird eine Infektion durch Medikamente behandelt, verhindern diese die Ausbreitung der Viren im Körper und so findet auch beim Sex keine Übertragung statt. Halte dazu bitte Rücksprache mit deiner Ärztin/ deinem Arzt. Sie oder er wird dir sagen können, ob das bei dir der Fall ist.
HIV-PrEP oder „Prä-Expositions-Prophylaxe“ - richtig angewendet, kannst du dich auch durch die Einnahme von Medikamenten vorsorglich gegen eine Infektion schützen.
Was, wenn ich mich angesteckt habe?
Wenn du den Verdacht hast, dich mit dem Immunschwäche-Virus angesteckt haben zu können, solltest du dich schnellstmöglich beraten lassen! Einige Stunden (zwei und bis zu 48 Stunden - je früher, desto besser) nach dem Sex mit jemandem die oder der infiziert sein könnte, kann die Behandlung mit PEP- Medikamenten noch verhindern, dass sich das Virus im Körper ausbreitet. Genaue Infos dazu findest du wieder bei den Profis der Deutschen Aidshilfe.
Klar, dass ein HIV-Test dir Klarheit bringt. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du eine der vielen Stellen der genannten Organisation oder die Angebote von anderen, mit dem Thema vertrauten Profis in deiner Stadt annehmen. Sie können dich nicht nur testen, sondern auch professionell beraten und dir sagen, was als Nächstes zu tun ist.
Unser Fazit
Wie schon erwähnt, kannst du heutzutage - vorausgesetzt, du nimmst die entsprechenden Medikamente - auch mit HIV ein ganz normales Leben führen und musst behandelt auch keine Angst haben, deine Partnerin oder deinen Partner beim Sex anzustecken. Besser ist es allerdings, du infizierst dich gar nicht erst. Wir hoffen, dass wir dir mit unserem Artikel einen kleinen Überblick bieten konnten.