Schon wieder eine neue sexuelle Orientierung? Wer sich als fiktosexuell bezeichnet, fühlt sich besonders zu fiktiven Figuren, darunter Anime-Charakteren, hingezogen. Der neue sexuelle Trend kommt aus Japan und schwappt so langsam auch nach Deutschland herüber. Für den einen oder anderen vermutlich noch eine recht ungewöhnliche Fixierung. Jedoch ist es weniger anstrengend, wenn der Sexualpartner eigentlich aus Bleistiftlinien besteht. Jetzt aber mal Spaß beiseite, wir wollen dich intensiver über das Thema informieren. Solltest du also an der Fiktosexualität Interesse haben oder sogar ein Anhänger sein, dann bekommst du jetzt die besten Informationen zum Thema.
Was ist Fiktosexualität?
Das Spektrum der Sexualität ist vielseitig und mittlerweile gibt es zahlreiche sexuelle Orientierungen und Fetisch-Richtungen. In einer Welt, in der die Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft ständig erweitert werden, tauchen auch immer wieder neue Begriffe auf, die die Vielfalt menschlicher Erfahrungen reflektieren. Einer dieser Begriffe ist "Fiktosexualität". Was auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich erscheint, ist für viele Menschen eine real empfundene Form der Zuneigung und Liebe zu fiktiven Figuren.
Fiktosexualität bezieht sich auf die romantische oder sexuelle Anziehung, die Personen zu fiktiven Charakteren empfinden. Dies kann Figuren aus Filmen, Anime, Videospielen oder anderen Medienformaten umfassen. Für fiktosexuelle Personen steht die emotionale Verbindung zu diesen imaginären Wesen im Vordergrund, und ihre Liebe manifestiert sich auf verschiedene Weisen.
Fiktosexualität ist keineswegs auf eine bestimmte Altersgruppe, Geschlecht oder sexuelle Orientierung beschränkt. Menschen unterschiedlicher Hintergründe können fiktosexuell sein, und ihre Erfahrungen variieren stark.
Wie entstand die Fiktosexualität?
Der Begriff Fiktosexualität ist noch recht neu und hat in den vergangenen Jahren in der sexuellen Szene an Bedeutung zugenommen. Eine genaue Zeitangabe über die Entstehung der Begrifflichkeit ist nicht bekannt. Man geht heute davon aus, dass diese sexuelle Orientierung aus Japan stammt und sich langsam über dem Erdball ausgebreitet hat.
Verwendet wird die Bezeichnung vor allem in Online -Communitys oder auch in Diskussionsforen, um die Erfahrungen der Menschen zu beschreiben, die sich zu einer fiktiven Person oder einem Charakter hingezogen fühlen. Eine genaue Zeitangabe über die Entstehung lässt sich also auch in der Fachliteratur nicht finden.
Es ist wichtig zu beachten, dass die emotionalen Verbindungen zu fiktiven Charakteren selbst natürlich schon seit langem existieren. Menschen haben immer schon starke Bindungen zu Geschichten, Charakteren und Welten in Spielfilmen, Serien und anderen Medienformaten gehabt.
Die Wurzeln der Fiktosexualität reicht tief in die menschliche Imagination zurück. Mit der zunehmenden Komplexität von Erzählungen in Büchern, Serien, Anime und Videospielen begann sich eine emotionale Verbindung zwischen den Konsumenten und den fiktiven Figuren zu entwickeln. Die Zuschauer und Leser begannen nicht nur die Handlung zu erleben, sondern auch eine echte Bindung zu den Charakteren zu spüren.
Bin ich fiktosexuell – woran erkenne ich die Lust nach einer fiktiven Figur?
Fragst du dich gerad, ob du fiktosexuell bist? Vielleicht fühlst du dich manchmal zu einem oder mehreren Animecharakteren hingezogen oder kannst dir in einem Roman die Schwärmerei für einen Charakter nicht verkneifen. Doch bist du fiktosexuell? Nicht unbedingt, es könnte aber auch sein. Jemanden anziehend zu finden, obwohl diese Person nicht existiert, ist erst einmal nichts Verwerfliches. Deutet aber auch nicht sofort auf eine Fiktosexualität hin.
Hier sind einige Anzeichen oder Hinweise, die darauf hinweisen könnten, dass du fiktosexuell sein könntest:
· Intensive emotionale Bindung: Wenn du eine sehr starke emotionale Bindung zu fiktiven Charakteren empfindest und diese Bindung für dich besonders bedeutsam ist, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass Fiktosexualität für dich relevant sein könnte.
· Romantische oder sexuelle Fantasien: Wenn du romantische oder sexuelle Fantasien mit fiktiven Charakteren hast und diese Fantasien einen bedeutenden Platz in deinem emotionalen Erleben einnehmen, könnte dies ein Anzeichen sein. Das ist vielleicht auch der Grund, warum die keine normalen Beziehungen führst.
· Präferenz für imaginäre Beziehungen: Wenn du feststellst, dass du dich in deinen Gedanken und Emotionen häufiger in imaginären Beziehungen zu fiktiven Charakteren wiederfindest, könnte dies auf Fiktosexualität hinweisen.
· Ausschluss von realen Beziehungen: Falls du feststellst, dass du dich mehr zu fiktiven Charakteren hingezogen fühlst und dabei reale Beziehungen eher ausschließt oder weniger ansprechend findest, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass Fiktosexualität eine relevante Komponente deiner romantischen oder sexuellen Orientierung ist.
Dass die Fiktosexualität kein Hirngespinst ist, zeigt spätestens die Geschichte von Akihiko Kondo, der mittlerweile über 30 Jahre alt ist und jahrelang für eine computeranimierte Sängerin schwärmte. Irgendwann beschloss der die computeranimierte Pop-Sängerin Hatsune Miku zu heiraten. Das Ganze lief inoffiziell bei einer privaten Feier.
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Ist Fiktosexualität mit Objektophilie zu vergleichen?
Hast du schon einmal etwas von Objektliebe gehört? Mit Sicherheit kennst du die sexuelle Vorliebe oder Anziehung, die von Objekten ausgelöst wird. Hier ist nicht unbedingt von einem Vibrator die Rede oder einem anderen Sexspielzeug. Bei der Objektliebe geht es um die sexuelle Lust, die Menschen empfinden, wenn sie unbelebte Objekte sehen, also beispielsweise einen Laptop oder eine Tischlampe.
Fiktosexualität wird gerne mit der Objektliebe verglichen und teilweise auch verwechselt. Dabei empfindet der Mensch, der sich als fiktosexual beschreibt, keine Erregung, wenn er einen Schuh ansieht oder einen Tisch. Sondern viel mehr aufgrund eines erfundenen Charakters. Damit lässt sich also verdeutlichen, dass die Fiktosexualität nicht das Gleiche ist wie die Objektliebe.
Gibt es verschiedene Arten von Fiktosexualität?
Wir sind etwas intensiver in das Thema Fikosexualität eingegangen und waren überrascht, dass der Hype enorm ist. Denn mittlerweile sind Animecharaktere auch auf Onlyfans und anderen Erotikplattformen vertreten und generieren dort eine riesen Fangemeinde. Doch kommen wir erst einmal zum Thema Arten der sexuellen Orientierung. Insgesamt gibt es zwei wichtige Unterscheidungen.
· Waifuism und Husbandism: Diese Begriffe stammen aus der Anime- und Manga-Kultur und beziehen sich darauf, wenn jemand eine starke romantische oder sogar sexuelle Anziehung zu einem bestimmten Charakter empfindet, den er als "Waifu" (für weibliche Charaktere) oder "Husbando" (für männliche Charaktere) bezeichnet.
· Fursonas: In der Furry-Fandom-Kultur gibt es Menschen, die sich zu anthropomorphen Tiercharakteren hingezogen fühlen. Diese Form der Fiktosexualität kann romantische oder sexuelle Elemente umfassen.
Die Art des Mediums kann ebenfalls eine Rolle spielen. Einige Menschen fühlen sich zu Charakteren Spielfilmen, Serien, Anime, Computerspielen oder anderen Medienformaten hingezogen. Einige fiktosexuelle Menschen können sich zu mehreren fiktiven Charakteren gleichzeitig hingezogen fühlen und dies als eine Art polyamoröse Erfahrung betrachten.
Wie kann man sich eine Beziehung mit einem fiktiven Charakter vorstellen?
Wie könnte eine Beziehung mit einem fiktiven Charakter wirklich aussehen? Bei der Fiktosexualität bevorzugt man keine Person aus Fleisch und Blut, sondern eine vollkommen animierte oder gezeichnete Person. Das kann eine Figur aus einem Buch, Film oder Comic sein.
Oftmals verlieben Personen sich in Anime-Figuren, weshalb die sexuelle Orientierung hierzu stark ausgeprägt ist. Das Phänomen ist weitverbreitet. Doch wie kann man sich eine Beziehung mit einem Wesen vorstellen, welches es nicht gibt? Hierzu kommen wir noch einmal auf den Japaner Akihiko Kondo zu sprechen, der eine animierte Pop-Sängerin heiratete.
Von der besagten Sängerin gibt es Plüschpuppen. Mit einer dieser Puppen führt der Japaner eine Beziehung. Die Hochzeit, welche wir bereits ansprachen, fand mit dieser Puppe statt.
Eine Beziehung mit einer nicht realen Person kann auf unterschiedliche Weise ablaufen. Oftmals empfinden Personen, die fiktosexual sind, Erregung, wenn sie die Figur in einem Comic oder ähnlichen Medien sehen. Sie werden also von der Illusion angesprochen. Diese Interaktion reicht meist aus, sodass keine wirkliche Beziehung entsteht.
Es gibt keine festen Regeln oder Normen, wie eine Beziehung aussehen muss, wenn man selbst fiktophil ist. Solltest du dich zu einer Figur hingezogen fühlen, die in der Realität nicht existiert, dann führe deine Beziehung so, wie du es für richtig empfindest.
Unser Tipp: Lasse dir von niemandem vorschreiben, wie du dich sexuell angezogen fühlen solltest. Mache das, was dir gefällt!
Probleme bei der Liebe zu animierten Personen
So schön für manche Menschen die Liebe zu einer heißblütigen Anime-Figur auch sein mag, es führt immer zu gesellschaftlichen Problemen. Denn wer fiktophil ist, der wird keine Nähe oder gegenseitige Liebe erhalten, sondern immer einseitig. Die betreffende Person wird von einem fiktiven Charakter niemals Liebe oder Zuneigung empfinden.
Problematisch wird vermutlich auch das Coming Out, denn in der Gesellschaft existiert diese Zuneigung zu Figuren aus Videospielen, Spielfilmen oder Comics einfach nicht. Und obwohl es in der Welt dieses Unwissen gibt, solltest du dich nicht verstecken.
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